Der Mitteldeutsche Heimat- und Trachtenverband e.V. (MHTV)

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Gabriela Linack | www.volkstanzgruppe-zeissig.de

 

Gegründet wurde die Gruppe am 31. Oktober 1997 in Vorbereitung der 750-Jahr-Feier des Ortes Zeißig.

Es handelt sich um eine Volkstanzgruppe, deren Hauptanliegen die Pflege sorbischer Volkskultur der Region um Hoyerswerda (Lausitz/Sachsen) ist. Das Programm besteht in der Hauptsache aus Volkstänzen, wie sie in der Region von Generation zur Generation weitergegeben wurden. Zum Repertoire gehören selbstverständlich auch neuchoreographierte Reigen- und Figurentänze. Die Thematik reicht von der tänzerischen Umsetzung der sorbischen Volksmusik der vier Jahreszeiten, der Arbeits- und Scherzlieder bis hin zur Darstellung der Sitten und Bräuche der Sorben und Sagen der Lausitz. Im Repertoire sind auch zwei Tanzspiele.

Schon viele Jahre hat die Gruppe regelmäßige Auftritte bei Festivals, Volks-, Heimat- und Stadtfesten in der Region und vertritt die Sorben der Mittellausitz (Sachsen) mittlerweile auch im Ausland. So waren sie bereits in Tschechien, Österreich, Texas/USA und China.

Während der Auftritte tragen sie die Tracht der evangelischen Sorben um Hoyerswerda. Auf korrektes Anlegen und auf originale Bewahrung der Tracht, legen sie großen Wert.

Weitere Infos zu den Sorben

Die Sorben sind eine der vier Minderheiten Deutschlands. Sie leben in der Ober- und Niederlausitz.

Die Heimat der Sorbischen Volkstanzgruppe Zeißig ist die Stadt Hoyerswerda und sie liegt noch in der Oberlausitz, grenzt aber direkt an die Niederlausitz. Hoyerswerda liegt im östlichsten Teil Sachsens. Die Region um Hoyerswerda ist eine Heidelandschaft mit ausgedehnten Waldflächen und mehr als tausend Teichen.

Die meisten Orte sind aus slawischen Siedlungen hervorgegangen. Bis heute hat sich über Jahrhunderte hinweg das kleinste slawische Volk, die Lausitzer Sorben, seine nationalen Eigenheiten bewahrt. Dem Überlebenswillen des kleinen Volkes ist es zu verdanken, dass die Lausitz heute noch zweisprachig ist und Leben und Kultur hier reicher sind, als anderswo. Es gibt noch etwa 60.000 Sorben und in einigen Dörfern um Bautzen wird noch heute im Alltag, das heißt in Familie, in der Kirche, in der Schule und im Dorf sorbisch gesprochen. Die Ortseingangs- und Straßenschilder sind zweisprachig beschriftet, denn neben deutsch ist hier auch sorbisch Amtssprache. Sorben in der Region um Hoyerswerda, sind überwiegend evangelischen Glaubens.

Die sorbische Sprache hat, wie viele andere Sprachen slawischen Ursprungs, einige Eigenarten. Ein Wort kann da schon mal zwölf verschiedene Bedeutungen haben. Die sorbische Sprache wird zurzeit an 55 Schulen und Gymnasien der Lausitz und in der Leipziger Universität gelehrt.

Vorstellung der Hoyerswerdaer Tracht

Die sorbische Kultur spiegelt sich fast in allen Lebensbereichen der Sorben wieder.

Vor allen Dingen in der Vielzahl der Bräuche, wie (Vogelhochzeit, Ostersingen, Osterreiten, Maibaumwerfen usw.), aber auch das Kleiden mit den verschiedenen Trachten.

Sie geben Auskunft über Familienstand und Funktion des Trägers, auch sind einige Trachten von der Tageszeit abhängig. Ich denke an die Stall-, Feld-, Kirchgangs- Hochzeitstracht usw.

Die Volkstracht wird noch heute täglich von älteren Sorbinnen getragen, zu Bräuchen und traditionellen Festen zunehmend auch von jüngeren Dorfbewohnerinnen und natürlich in vielen sorbischen Vereinen.

In der Lausitz gibt es noch vier lebende Trachtengebiete.

Neben der sorbisch-katholischen Tracht, der Tracht um Schleife und der niedersorbischen Tracht gibt es die Hoyerswerdaer Tracht. Diese Tracht wurde und wird noch in 24 Ortschaften des Gebietes getragen, im Alltag leider nur noch von den älteren Frauen.

Das Gebiet um Hoyerswerda war in der Vergangenheit und ist es zum Teil ja heute noch, eine karge Heidelandschaft mit leichten, wenig ertragreichen Sandböden.

Bäuerliche Wohlhabenheit konnte hier nicht entstehen. Typisch für dieses Gebiet waren kleinere und mittlere bäuerliche Familienbetriebe. Und das spiegelte sich auch in der Tracht wider. So blieben die Röcke etwas kürzer und die Stoffe waren nicht ganz so fein und edel wie in den anderen sorbischen Regionen. Man verwendete überwiegend Stoffe aus Wolle, Leinen und Blaudruck.

Typisch für die Hoyerswerdaer Tracht sind aber leuchtende Farben: rote und grüne Röcke, streifenförmig gemusterte bunte Seidenschürzen, bunt bedruckte Schultertücher.

Nun hatte alles seine Bewandtnis und zu jeder Gelegenheit gab es feste Anzugsordnungen. Grün wurde getragen, wenn die Frau sich in Halbtrauer befand oder aber wenn sie bereits verlobt war.

Zum grünen Rock wurde dann auch ein entsprechendes grünes Musselintuch, eine in grün/lila gehaltene Schürze und eine mit Grün bestickte Haube getragen.

Das Stecken des Schultertuches (Musselintuch) braucht viel Geschick und noch mehr Nadeln. Das Blumenornament vorn muss sich auf der Rückseite exakt wiederspiegeln.

Bei der roten Tracht wird zum roten Rock farbenfrohes Tuch, eine mit rot bestickte Haube und eine entsprechende Schürze dazu getragen.

Außerdem kann man sofort an der Trägerin erkennen, ob sie noch ledig oder bereits verheiratet ist. Nämlich eine unverheiratete trug weiße Strümpfe, ein weißes Spitzenhäubchen und das Halstuch wurde über dem Mieter getragen, und endete im Schürzenband.

Die Verheirateten haben schwarze Strümpfe, eine mit schwarzen Bändern gearbeitete Haube und das Tuch wurde in das Mieter gesteckt.

Zu allen Trachtenvariationen gehört als Unterkleidung ein dicker Watterock, der dem Oberrock die charakteristische glockenförmige Gestalt gibt.

Die Haare werden, egal welche Tracht man trägt, streng gescheitelt.

Mit ihren sechzig Varianten ist die Hoyerswerdaer Tracht die an Vielfalt reichste, sie hat neben den anderen sorbischen Trachten ihre Ursprünglichkeit am besten bewahrt. Bei der Auswahl der Stoffe werden Wolle, Leinen und Baumwolle bevorzugt. Im Farbgebrauch dominieren die bei den Slawen beliebten Farben Rot, Grün, Blau und Weiß. Blaudruck, Kreuzstich-, Loch-, Tüll- und Plattstichstickerei dienen der Tracht als Zierde.

Kontakt:

Sorbische Volkstanzgruppe Zeißig e.V.
Gabriela Linack, Vorsitzende
Bautzener Straße 33
02977 Hoyerswerda/OT Zeißig

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Tel.: 03571/456544 oder 03571/913358
Fax 03571/927322