Trachtenvielfalt im Lausitzer Seenland
Am 19. Oktober führte der Mitteldeutsche Heimat- und Trachtenverband e.V. (MHTV) seine jährliche Jahreshauptversammlung durch. Traditionell wird diese Versammlung am „Tag der Tracht“ (3. Sonntag im Oktober) durchgeführt, der vom Deutschen Trachtenverband e.V. (DTV) initiiert wurde.
Da das Gebiet des Mitteldeutschen Heimat- und Trachtenverbandes insgesamt vier Bundesländer umfasst, ist es das Bestreben auch mit der Mitgliederversammlung, alle Regionen unserer Mitteldeutschen Heimat kennenzulernen und mit einzubeziehen. Gleichzeitig möchten wir den „Tag der Tracht“ mit Leben erfüllen.
Diesmal führte der Weg in die Lausitz, genau genommen nach Großräschen. Noch vor etwa drei Jahrzehnten wäre man noch nicht mal ansatzweise auf die Idee gekommen, für solch eine Veranstaltung nach Großräschen zu gehen.
Die Stadt und die ganze Region waren von der Braunkohle und deren Abbau, sowie der Klinkerherstellung geprägt. Man kann sich das aus heutiger Sicht kaum vorstellen. Jetzt sehen die Stadt und das Umland ganz anders aus. Es ist eine landschaftlich sehr reizvolle Region mit vielen neuen See entstanden, in der man toll seine Freizeit und seinen Urlaub verbringen kann. Es entstand durch Menschenhand das Lausitzer Seenland.
Nach den Grußworten des Bürgermeisters von Großräschen, Thomas Zenker, der diese Entwicklung anschaulich verdeutlichte, begann die Jahreshautversammlung. Zwar gehört der Mitteldeutsche Heimat- und Trachtenverband e.V. zu den kleineren Verbänden, was aber die Trachtenvielfalt betrifft, kann er sich mit den anderen Landesverbänden durch aus vergleichen.
Einer der Hauptpunkte der Tagesordnung war die Vorbereitung und Durchführung des Deutschen Trachtentages vom 29. bis 31. Mai 2026 in der Spreewaldstadt Lübbenau. Gastgeber sind die Stadt Lübbenau und der Mitteldeutsche Heimat- und Trachtenverband e.V. Einig waren sich die Heimat-, Volkstanz- und Trachtenfreunde des Verbandes aus Mitteldeutschland auch im nächsten Jahr wiederum gute Gastgeber zu sein.
Zum Abschluss des Trachtentages zeigte uns der Heimatfreund Günter Kalliske im Rahmen eines kurzweiligen Vortrages sehr anschaulich den Wandel seiner Heimat von einer Industrie- zu einer Urlaubsregion, mit allen ihren Facetten. Auf Grund des schönen Wetters besuchten einige Trachtenfreunde auch die neu entstandene Marina in unmittelbarer Nähe zum Tagungsort. Einig waren sich alle Mitglieder auch, zukünftig die Heimat-, Volkstanz- und Trachtenpflege in ihren jeweiligen Regionen voranzutreiben, auch wenn der demografische Wandel weder vor den Gruppen, noch vor dem Verband haltmacht. Denn bei der Liebe zur Heimat spielt das eigene Alter eher eine untergeordnete Rolle.
Charles Koppehele
1. Vorsitzender des Mitteldeutsche Heimat- und Trachtenverbandes