Der Mitteldeutsche Heimat- und Trachtenverband e.V. (MHTV)

20 Jahre Sorbische Volkstanzgruppe Zeißig

Am 28. Oktober 2017 feierte die Sorbische Volkstanzgruppe Zeißig e.V. ihr zwanzigjähriges Bestehen im Saal der Gaststätte „Grüner Kranz“.

Zu den insgesamt rund 150 geladenen Gästen gehörten langjährige Fans und Wegbegleiter, Vertreter der Stadt Hoyerswerda, der DOMOWINA und der örtlichen Vereine. Für ein farbenprächtiges Bild sorgten insbesondere die befreundeten Tanz- und Trachtenvereine in ihren Trachten der Sorben um Hoyerswerda und Cottbus sowie die Vertreter des Mitteldeutschen Heimat- und Trachtenverbandes.

Nach einer kurzen tänzerischen Eröffnung durch die Gastgeber dankte die Vereinschefin Gabriela Linack den vielen Förderern und Unterstützern und blickte in ihrer Festansprache auf den Beginn vor zwanzig Jahren zurück. Für den historischen Festumzug aus Anlass der 750-Jahrfeier von Zeißig entstand die Idee, eine Tanzgruppe zu gründen, um die Tänze, die bereits unsere Großeltern tanzten, vorzuführen. Die Umsetzung dieser Idee übernahm Edith Zink. Ihr gelang es, den ehemaligen Zeißiger Johannes Kasper als Tanzlehrer zu gewinnen und insgesamt 16 Tanzpaare aus Zeißig zu mobilisieren. „Ich habe die Aufgabe gern übernommen“, sagt Johannes Kasper über diese Zeit. Es war ihm ein besonderes Bedürfnis, sein Wissen über die sorbischen Tänze weiter zu geben. Unter den neun Paaren, die von Anfang an dabei waren auch Adelheid und Martin Herrmann. Sie erinnern sich noch gut an die ersten Tanzschritte und einen strengen Tanzlehrer. „Der Zusammenhalt in der Gemeinschaft motiviert uns immer wieder“, schwärmen sie.

Die Lust am Tanzen war geweckt und so ging es nach der 750-Jahrfeier weiter. Helga Hansch übernahm die künstlerische Leitung und choreographierte die traditionellen Tänze neu. Gemeinsam mit einigen Mitgliedern der Tanzgruppe, entwickelte sie zwei Tanzspiele („Die Spinte“ und „Die Ernte“) bei denen bäuerliche Tätigkeiten und sorbisches Brauchtum tänzerisch verarbeitet wurden.

In besonderer Erinnerung bleiben die internationalen Auftritte wie zum Beispiel in Österreich, beim Wendish-Fest bei sorbischen Auswanderern in Texas (USA) oder beim Internationalen Folk Sports Festival in Shanghai (China). „Eine überaus beeindruckende und abenteuerliche Reise“, nennt Gabriela Linack diese Reise nach China. Sie erzählt von den unzähligen Antragsformularen und dem Warten auf die Visen, die erst vier Tage vor der Abreise auf der Chinesischen Botschaft in Berlin abgeholt werden konnten.

Eine insgesamt beeindruckende Bilanz, von der auch die vielen Fotos zeugen, die auf mehreren großformatigen Tafeln, die im Saal aufgestellt waren, von der spannenden Vereinsgeschichte zeugen. Mehrfach bedankte sich Gabi Linack bei den vielen Helfern, Förderern und Mitgliedern des Vereins. Mit einem kleinen Präsent gewürdigt wurden die Initiatorin der ersten Stunde Edith Zink, der erste Tanztrainer Johannes Kasper und die Choreografin Helga Hansch. Ein besonderer Dank galt dem Berater und Helfer in Trachtenfragen Günter Hoffmann aus Neida. Er brachte als kleine Zugabe drei selbstgebackene Blechkuchen für den späteren Abend mit.

Jörg Dombrowski von der Folkloretanzgruppe Berlin-Köpenick e.V. kennt die Zeißiger schon einige Jahre und von einem gemeinsamen Workshop. „Ich bin beeindruckt von den sauberen Tanzschritten und den Übergängen“, sagt er.

Uwe Schuster von der Sorbischen Trachtengruppe Seidewinkel erinnert sich gern an die Zeißiger Trachtenbälle und ergänzt: „Hier hatten wir Gelegenheit, die persönlichen Kontakte zu pflegen“.

David Statnik, Vorsitzender der DOMOWINA überbrachte die Glückwünsche der DOMOWINA und des Regionalverbandes. Er bescheinigte der Zeißiger Tanzgruppe einen guten Ruf im Präsidium, wenn es zum Beispiel um die begehrten Auslandeinsätze geht und bedankte sich für das stetige Handeln des Vereins.

Brigitte Schramm, langjährige Wegbegleiterin und Fan der Tanzgruppe überbrachte persönliche Glückwünsche und überreichte ein Ölgemälde, das ihr Ehemann Benno angefertigt hatte. Sie formulierte: „Drei Dinge machen einen Meister: Wissen, Wollen, Können“, und hofft, dass die Zeißiger Tanzgruppe noch viele Jahre besteht.